Entwickelten sich die übrigen vier Stadtteile von Rodgau aus Straßendörfern, wurde Jügesheim inmitten dieser Landschaft entlang der Rodgau als sogenanntes Haufendorf begründet. Erste urkundliche Erwähnungen reichen in die Zeit von 1189 bis 1220 zurück. Ein Vogt Karls des Großen mit Namen Gugin - oder auch Guginhart - soll der Ansiedlung seinen Namen gegeben haben. Im Mittelalter gehörte Jügesheim zum Zehntgericht Nieder-Roden und zur Rödermark. Nach dem Dreißigjährigen Krieg war das Dorf nahezu ausgestorben. Die verbliebenen wenigen Familien hausten zeitweilig im Seligenstädter Wald. Erst in der letzten Hälfte des 17. Jahrhunderts und im 18. Jahrhundert lebte der Ort wieder auf, in dem sich später neben der Landwirtschaft die Lederwarenindustrie - mit großem Anteil auch an Heimarbeitern - zur Blüte entwickelte. Noch heute verfügt gerade Jügesheim in Rodgau über auch international bekannte Unternehmen dieser Branche, die den guten Ruf der "Offenbacher Lederwaren" begründen halfen. Zum Aufschwung um die Jahrhundertwende trug nicht zuletzt der Bau der Rodgau-Bahn im Jahre 1896 bei, der natürlich auch die übrigen Gemeinden mit an das Zentrum Offenbach/Frankfurt anschloss und die wirtschaftliche Entwicklung stark förderte. Noch heute wird in Jügesheim Landwirtschaft - vornehmlich von Aussiedlerhöfen in der West- und Ostgemarkung aus - betrieben. Das Gewerbegebiet im Osten wurde erst Mitte der siebziger Jahre ausgewiesen und im Jahre 1989 noch nach Süden erweitert. Mit dem Bau des neuen zentralen Rathauses im Ortszentrum von Jügesheim wurde die Stadt Rodgau der natürlichen Lage Jügesheims inmitten des neuen Gemeinwesens gerecht.

Quelle: Rodgau Öffentlichkeitsarbeit

 

Interessengemeinschaft der Ortsvereine Jügesheim (Igemo Jügesheim)